September 23, 2020

September 23, 2020

Bauleistungsversicherung

Bevor ein Haus endlich bezugsfertig ist, gibt es so einiges zu bedenken. Vorab muss vieles organisiert und geplant werden. Neben der  meist notwendigen Hausfinanzierung muss sich der Bauherr mit Versicherungsfragen auseinandersetzt, um während der Bauphase gegen mögliche Schäden und deren finanziellen Folgen richtig abgesichert zu sein. Der Abschluss einer Bauleistungsversicherung sollte dabei auch Berücksichtigung finden.

Welche Schäden sind durch eine Bauleistungsversicherung abgesichert?

Zunächst müssen die Schäden unvorhersehbar sein und natürlich während der Bauphase entstehen. Unvorhersehbare Ereignisse sind zum Beispiel Sturm oder Hochwasser und weitere Ereignisse, die durch höhere Gewalt verursacht werden, aber auch Vandalismus und ähnliches. Zu den versicherten Schäden gehören zudem Konstruktions- und Materialfehler, Baugrundeigenschaften sowie Fahrlässigkeit durch den Bauherrn oder das Bauunternehmen. Zu beachten ist, dass Schäden, die durch Feuer entstehen durch die Bauleistungsversicherung nicht abgedeckt sind. Für Schäden durch Brand, Blitzschlag oder ähnliches ist die Feuerrohbauversicherung die richtige Absicherung. Die Versicherung hat während der gesamten Bauzeit gültig. Der Bauherr schützt mit der Bauleistungsversicherung sein noch nicht vorhandenes Eigentum bzw. trägt Sorge dafür, dass es ordnungsgemäß hergestellt werden kann. Die Bauleistungsversicherung ist mit einer Vollkaskoversicherung zu vergleichen da viele verschiedene Schäden mit der Versicherung abgedeckt werden.

Wer schließt die Bauleistungsversicherung ab?

Wer nun die Versicherung abschließt, ob Bauherr oder Bauunternehmer oder beide, ist letztendlich Vereinbarungssache. Die Verdingsordnung Teil B regelt das Tragen von Gefahren eindeutig. Der Bauunternehmer kann nicht in Anspruch genommen werden, wenn es sich um ein unabwendbares Ereignis zum Beispiel durch höhere Gewalt handelt. Er hat aber im Gegenzug Anspruch auf Ersatz durch den Bauherrn. Der Bauunternehmer hingegen muss bei außergewöhnlichen Witterungsbedingungen den Schaden ersetzen bzw. dafür Sorge tragen, dass das Haus wie vereinbart erbaut wird. Erst bei Bauabnahme kann er für seine zusätzlichen Leistungen Forderungen stellen, die dann durch die Bauleistungsversicherung des Bauherrn abgedeckt sind. Es gibt auch die Möglichkeit, dass der Bauunternehmer die Versicherung abschließt und das Bauherrnrisiko mitversichert. Schließt der Bauherr die Versicherung ab, kann die Prämie umgelegt werden.

Wann zahlt die Bauleistungsversicherung?

Die Bauleistungsversicherung springt nicht ein, wenn die Leistungen nicht fachgerecht hergestellt wurden. Das bedeutet, dass der Bauunternehmer alleine für eventuelle Schäden gerade steht. Bei eventuellen Eigenleistungen muss der Bauherr dafür Sorge tragen, dass alles ordnungsgemäß läuft. Bedacht werden muss zudem, dass der Diebstahl nur für fest verbundene Bauteile gilt. Ist ein Heizkörper beispielsweise bereits montiert, übernimmt die Versicherung den Schaden. Ist der Heizkörper noch nicht montiert, liegt das Risiko beim Bauherrn oder beim Bauunternehmen.

Wie hoch ist die Versicherungssumme und die Prämie?

Der Versicherung zugrunde liegt eine Bausumme, die die Höhe der Entschädigung im Schadensfall regelt. Die Versicherungssumme kann bis zu 500.000 Euro liegen. Die Prämie errechnet sich nach der Bausumme und wird davon prozentual erhoben. Allerdings gibt es durchaus Unterschiede zwischen den Versicherungen. Eine Bauleistungsversicherung ist bereits ab unter 100 Euro zu bekommen.

Als Fazit kann festgehalten werden, dass man auf die sogenannte Vollkaskoversicherung beim Bau nicht verzichten sollte. Hier sind alle erdenklichen Schäden abgesichert, die durch höher Gewalt, Sturm, Wasser, Vandalismus, Diebstahl oder auch Materialfehler entstehen. Die Versicherungsprämie bewegt sich im Vergleich zur Versicherungssumme in einem niedrigen Bereich, sodass jedem Bauherrn geraten werden kann, eine Bauleistungsversicherung abzuschließen.

Über den Autor

Steven Schostag

Seit über 12 Jahren ausschließlich im Bereich der Immobilienfinanzierung tätig. Durch individuelle Lösungen können oft auch komplizierte Finanzierungen zum Erfolg geführt werden. 

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