Baufinanzierungs-News Dezember 2021
In dieser Ausgabe lesen Sie:
- Eigentümer sind im Alter wohlhabender als Mieter
- Mehr erforderliche Energieeffizienz
Trotz gleichen Voraussetzungen sind Immobilieneigentümer im Alter wohlhabender als Mieter
Sie möchten für einen komfortablen Ruhestand vorsorgen? Eine geeignete und wohl eher unbekannte Vorsorgemethode ist der Besitz einer eigenen Immobilie. Wie Statistiken deutlich ergaben: Eine eigene Immobilie spielt eine große Rolle in der Vermögensbildung.
Wie Zahlen der Landesbausparkassen (LBS) in Zusammenarbeit mit empirica zeigen, besitzen Immobilieneigentümer im Alter von 50 bis 59 Jahren ein durchschnittliches Nettovermögen von 190 000 Euro – Mieterhaushalte rund 30 000 Euro. Diese Ergebnisse unterstützen Statistiken der Deutschen Bundesbank. Sie belegen, dass bei Mietern der Median im Nettovermögen bei 10 400 Euro liegt, wohingegen bei Eigentümern mit einer Hypothek bei 218 400 Euro.
Ob mit oder ohne Hypothek: Eigentümer von Immobilien sind durchschnittlich wohlhabender als Mieter, auch wenn sie eine Hypothek abbezahlen müssen.
In Deutschland besitzen rund 44 Prozent der Haushalte Immobilien. In anderen Teilen Europas sieht der Wert deutlich anders aus. So besitzen in Spanien oder Italien rund 70 bis 80 Prozent der Haushalte Immobilien.
Der Immobilienbesitz ist also ein Anzeichen für Vermögen – doch weshalb ist der Unterschied zwischen Mietern und Eigentümern so groß? Warum sind Eigentümer im Alter reicher als Mieter?
Grundlegend lässt sich sagen, dass Immobilieneigentümer stärker sparen und sie in ihrem Konsumverhalten disziplinierter sind, da sie ihr Eigenkapital ansparen. Mit dem Ziel, die eigenen vier Wände aufzubauen, mindern Eigentümer ihre Ausgaben, tilgen ihre Hypotheken und sparen somit automatisch.
Das zur Gewohnheit gewordene Sparverhalten baut das Vermögen allmählich und mit der Zeit auf, weshalb gerade im Ruhestandsalter die Ergebnisse deutlicher werden. Nach dem Sparen fallen die Kosten weg, die für das Abbezahlen angefallen sind. Wo Mieter weiter monatlich Mietkosten bezahlen mussten, fallen sie bei Immobilienbesitzern weg. Sie sind abhängig von steigenden Mietkosten und dem wachsenden Haus- und Wohnungsmarkt.
Möchten Sie Ihr Vermögen durch Immobilien aufbauen? Je nach Entwicklung des Marktes und der Preise ist der Kauf einer Immobilie an verschiedenste Faktoren gebunden. Wenn Sie Ihr Vermögen mit dem Besitz eines Hauses aufbauen möchten, beachten Sie vor allem Folgendes:
- Welches Eigenkapital steht Ihnen zur Verfügung?
- Wie ist Ihre finanzielle Situation für die Aufnahme eines Baukredites?
- Kommen staatliche Förderungen infrage?
Der Erfolg bei der Vermögensbildung mithilfe von Immobilien kann durch sinkende Immobilienwerte, eine unvorhersehbare Marktentwicklung oder staatliche Eingriffe beeinflusst werden. Wir raten Ihnen daher, sich vorab fachkundig beraten zu lassen und alle Einflüsse abzuwägen, damit Sie im Alter von einem besseren Vermögen profitieren.
Für KfW-Fördermittel und Zuschüsse ist eine höhere Energieeffizienz notwendig
Am 1. Juli 2021 wurde die „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ eingeführt, die Zuschüsse und Förderungen für energieeffiziente Immobilien bereitstellen. Sie wurde im Zuge des Klimaschutzprogramms 2030 von der Bundesregierung entwickelt und zielt darauf ab, dass Energiekosten gesenkt werden und das Klima geschützt wird.
Es werden sowohl Wohngebäude als auch Nichtwohngebäude gefördert. Darunter zählen zum Beispiel Eigentumswohnungen, Ein- oder Mehrfamilienhäuser, Wohnheime sowie Gewerbegebäude, Krankenhäuser oder kommunale Gebäude, die von der BEG gefördert werden.
Doch wie genau sieht diese Förderung aus? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein? Vor allem werden Fördergelder in Gebäudesanierungen und Neubauten eingesetzt. Außerdem wird mehr Kredit und günstige Zinsen an Immobilien gegeben, die eine Effizienzhaus-Stufe von 40 und weniger haben.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Sie die Förderung in Anspruch nehmen können:
1) In Form eines direkten Zuschusses, der nicht zurückgezahlt werden muss
2) Als Tilgungszuschuss
Achtung: Ab dem 1. Februar 2022 werden Neubauten mit der Effizienzhaus-Stufe von 55 nicht mehr gefördert. Wenn Sie also ein Effizienzhaus 55 besitzen, nutzen Sie die Zeit bis zum 31. Januar 2022, um einen Antrag zu stellen, sodass Sie Ihr Haus mit einem Kredit mit Tilgungszuschuss oder einem direkt ausgezahlten Zuschuss sanieren lassen können.
Immobilieninteressenten, Bauherren, Eigentümer, Mieter sowie Kontraktoren – alle können von der BEG profitieren. Sie möchten eine Wohnimmobilie bauen, sanieren oder kaufen? Dann nutzen Sie die Vorteile der BEG.
Zusätzlich können individuelle Einzelmaßnahmen an den Wohn- und Nichtwohngebäuden vorgenommen werden. Zu solchen Einzelmaßnahmen zählen beispielsweise Arbeiten an der Heizung, der Gebäudefassade, der Anlagetechnik, für erneuerbare Energien und Förderungen bei der Planung sowie der Baubegleitung. Allgemein gilt: mehr Energieeffizienz – mehr Förderung!
