Baufinanzierungs-News Februar 2023

Planen Sie, eine eigene Immobilie zu bauen, sollten Sie die aktuellen Entwicklungen der Bauzinsen genauestens beobachten. Während die Bauzinsen vor allem im vergangenen Jahr deutlich gestiegen sind, ist die Nachfrage nach Immobilien deutlich gesunken. Aktuell liegen die Bauzinsen bei 3,6-4 %. Neben dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise beeinflusst auch die drohende Wirtschaftskrise diese Werte erheblich. Stehen Ihnen die nötigen Mittel zur Verfügung, sollten Sie sich unserer Empfehlung nach im Jahr 2023 auf den Immobilienkauf anstelle des eigenen Baus fokussieren.

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Bauzinsen – Entwicklungen aus den vergangenen Monaten

Das sich konstant ändernde Marktumfeld zieht eine stete Veränderung der Zinswerte mit sich. Das Jahr 2022 hat sich in großem Maße auf die Wirtschaft ausgewirkt und eine Achterbahnfahrt an Zinswerten verursacht:

August 2022

Mit der Zuspitzung des Angriffskriegs Russlands, der drohenden Energieknappheit und den daraus resultierenden Rezessionsbefürchtungen, waren die Zinsen für Baudarlehen im Juli des vergangenen Jahres auf unter 3 % gesunken. Während sie im August dann bei 2,8 % lagen, war weiterhin eine Steigerung auf bis zu 4 % zu erwarten.

Oktober 2022

Steigende Strom-, Gas- und Benzinkosten gingen mit der drohenden Energieknappheit Hand in Hand. Diese Auswirkungen begünstigten jedoch die Aussicht auf ein Eigenheim für viele Interessenten, da die Immobilienpreise aufgrund des geringen Eigenkapitals dieser sanken. Der Immobilienkauf lag im Negativtrend.

In diesem Zuge wurde das Prinzip des „Compact Living“ immer mehr zum Trend: Immobilieninteressierte sind immer offener gegenüber Mini-Wohnungen mit maximal 1,5 Zimmern geworden. Grund dafür sind unter anderem die geringen Wohn- und Betriebskosten. Durch den ausgeweiteten Bau von Mini-Wohnungen wird außerdem wertvolle Landfläche besser genutzt. Laut einer Studie der Cube Real Estate ist mit der Entwicklung des „Compact Living“ Trends das Interesse für Mehrfamilienhäuser um 8 % gestiegen.

Die Leitzinsen sind um 0,5 Prozentpunkte gestiegen

Nach dem Beschluss der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Leitzinsen am 02. Februar 2023 um 0,5 Prozentpunkte gestiegen. Eine weitere Zinserhöhung hat der EZB-Rat bereits für den 16. März um weitere 0,5 Prozentpunkte beschlossen. Auch im Sommer ist mit einer weiteren Zinserhöhung zu rechnen. Der wichtigste Leitzins im Euro-Raum liegt derzeit bei ca. 3 %.

Im Verlauf der letzten Monate sind die Guthabenzinsen (Tagesgeld und Festgeld) fast wöchentlich gestiegen. Die Inflationsrate lag im Januar dieses Jahres bei 8,7 %. Noch immer verliert der Euro weiterhin an Kaufkraft.

Stand Februar 2023: Wie entwickeln sich die Bauzinsen aktuell?

Bereits in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres sind die Bauzinsen stark gestiegen. Auch weiterhin werden die Prozentpunkte steigen – voraussichtlich allerdings nicht höher als 5 %. Aktuell liegen die Bauzinsen bei ca. 4 %. Diesen Wert haben sie erreicht, nachdem sie im Verlauf des ersten Halbjahres von 2022 von 1 % fortlaufend gestiegen sind.

Die Finanzierung von Immobilien ist in diesem Jahr folglich wesentlich teurer als im Jahr 2022. Der Kaufpreis kann jedoch erheblich günstiger sein, da die Nachfrage nach Immobilien infolge der steigenden Zinswerte deutlich gesunken ist.

Laut Mirjam Mohr, Vorstandsmitglied der Interhyp AG, entfernt sich die Geldpolitik immer mehr von den Niedrigzinsen.

Aktuelle Zinswerte:

Jahre	Hypothekenzins	Bestzins
5	3,9 %	3,7 %
10	3,8 %	3,6 %
15	3,9 %	3,7 %
20	4,0 %	3,8 %

Die Hypothekenzinsen haben sich von ihrem historischen Tiefpunkt entfernt und werden wahrscheinlich auch in den kommenden Monaten und Jahren weiter ansteigen. Da die Wirtschaft jedoch durch die Energiekrise sowie die drohende Wirtschaftskrise weitestgehend geschwächt ist, ist nicht davon auszugehen, dass die Hypothekenzinsen einen Wert von 6,7 % erreichen werden.

Seit 2022 sind die Bauzinsen sowohl früher als auch stärker als die Leitzinsen gestiegen und liegen zur Zeit für 10 Jahre bei 3,6-4 % und sind somit auf einem Niveau von 2012. Mittelfristig wird jedoch davon ausgegangen, dass die Zinsen in den kommenden Jahren sinken werden.

Wie sich die Bauzinsen weiter entwickeln werden, hängt maßgeblich von den Aussichten für die Konjunktur und der weltpolitischen Lage ab.

Wie wirken sich die Bauzinsen auf Immobilienpreise aus?

Zurzeit sinken die Immobilienpreise rasant. Grund dafür sind zum einen die bereits erwähnten steigenden Bauzinsen, welche die Immobilienpreise sinken lassen, als auch die Tatsache, dass es auf Tages- und Festgeld kaum Zinsen gibt.

Ursachen für den Anstieg der Bauzinsen

• Die Inflation: Durch die Inflation steigen die Bundesanleihen und Pfandbriefe.
• Die Korrektur der Geldpolitik: Eine Erhöhung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank wird vom Kapitalmarkt erwartet.
• Der Angriffskrieg Russlands: Aufgrund des Krieges gibt es erhebliche Probleme bei verschiedenen Lieferketten. Wertvolle Güter wie Öl, Gas und Holz werden immer knapper und teurer.
• Die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank (FED): Die FED hat ihre Nullzinspolitik im Frühjahr beendet und somit den Leitzins angehoben.
• Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Baufin): Die Baufin fordert höhere Kapitalpuffer von Banken, um Baukredite besser absichern zu können. Dadurch müssen Banken mehr Eigenkapital für die Baufinanzierung zurücklegen. Teilweise werden Mehrkosten sogar an Kunden weitergegeben.

Den Traum vom Eigenheim in 2023 verwirklichen? Worauf Sie bei der Baufinanzierung achten sollten

Möchten Sie Ihren Traum von der eigenen Immobilie in diesem Jahr verwirklichen, sollten Sie die Zinsentwicklung genau im Auge behalten. Baufinanzierungen beanspruchen einen großen Zeitraum. Bereits kleine Unterschiede im Prozentsatz können große Auswirkungen haben.

Verfolgen Sie in erster Linie also die aktuelle Zinsentwicklung. Unser Newsletter bietet Ihnen hier stets neue Informationen und hält Sie auf dem aktuellen Stand.

Außerdem sollten Sie Ihr Budget kennen. Lassen Sie sich ausschließlich auf Angebote ein, die Sie mit Sicherheit auch bezahlen können.

Des Weiteren sollten Sie verschiedene Angebote fortlaufend miteinander vergleichen, um den Zinssatz zu erhalten, der für Sie am besten passt.

Bei niedrigen Bauzinsen empfiehlt es sich, eine lange Sollzinsbindung zu wählen, da Sie so steigende Baufinanzierungszinsen umgehen. 15 Jahre sind in der Regel ein angemessener Zeitraum. Verlangen Sie außerdem eine höhere Tilgung von etwa 3 %, da Sie so das Darlehen schnell zurückzahlen können.

Fazit

Die Planung eines Immobilienbaus ist ein großes, komplexes Projekt, welches sich über einen langen Zeitraum erstrecken kann. Detaillierte Planung im Voraus und fundierte Kenntnisse über die Baufinanzierung bilden hier Ihren sicheren Grundstein.

Wir von Baufi-Experts kennen uns in allen Bereichen rund um Baufinanzierung bestens aus und unterstützen Sie gerne dabei, Ihren lang gehegten Traum zu erfüllen – sicher, nachhaltig und zuverlässig.

Kontaktieren Sie uns ganz einfach unverbindlich online über unser Kontaktformular, telefonisch unter +49 (0) 30 – 37301050 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an finanzierungsanfrage@baufi-experts.de.

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

Die wichtigsten Fragen zusammengefasst – FAQ

1. Bei welchem Prozentsatz liegt der Bauzins aktuell?

Mitte Februar 2023 liegen die Bauzinsen bei ca. 4 %.

2. Wie werden sich die Bauzinsen im Verlauf des Jahres entwickeln?

Nachdem die Bauzinsen im vergangenen Jahr von 1 % auf 4 % gestiegen sind, werden sie in den kommenden Monaten weiter ansteigen. Eine erneute Erhöhung ist von der EZB bereits im März geplant. Über einen Prozentsatz von 5 % werden die Bauzinsen vermutlich nicht steigen.

Wie genau sich die Werte entwickeln werden, kann pauschal nicht gesagt werden, da sie maßgeblich von der Entwicklung der Konjunktur und der weltpolitischen Lage abhängig sind.

3. Wie hängen Bauzinsen und Immobilienpreise zusammen?

Die steigenden Bauzinsen führen zu sinkenden Immobilienpreisen. Immer mehr Immobilien zu erschwinglichen Preisen kommen auf den Markt – besonders in Entwicklung ist der „Compact Living“ Trend: Wohnungen mit maximal 1,5 Zimmern werden vermehrt gebaut, um Wohnflächen produktiver auszunutzen.

4. Welche Punkte sollten Sie bei der Baufinanzierung beachten?

• Verfolgen Sie die Zinsentwicklung akribisch
• Haben Sie einen strukturierten Überblick über Ihr Budget
• Vergleichen Sie verschiedene Angebote miteinander
• Bestehen Sie bei niedrigen Zinsen auf eine lange Sollzinsbindung und eine höhere Tilgung