Baufinanzierungs-News Oktober 2021

In dieser Ausgabe lesen Sie:

  • Neuregelung der Maklerprovision entlastet Immobilienkäufer
  • Erneut leichter Zinsanstieg bei Baudarlehen

Gesetzliche Neuregelung der Maklerprovision entlastet Immobilienkäufer

Das seit dem 23. Dezember 2020 geltende Gesetz zur Neuverteilung der Maklerkosten sorgt dafür, dass Käufer und Verkäufer die Maklerprovision zu gleichen Teilen übernehmen müssen. Das bedeutet eine massive Entlastung für Kaufende – erschwert Maklern jedoch ihre Arbeit.

Hausfinanzierung Kredit

Vor allem Immobilienkaufende wissen, wie massiv die Maklerprovision das verfügbare Baubudget sprengen kann. Mit bis zu fünfstelligen Beträgen kann es schnell schwierig sein, sich das Projekt Eigenheim überhaupt noch leisten zu können.

Um Kaufenden entgegenzukommen und den Erwerb von Immobilien zu erleichtern, ist das „Gesetz über die Verteilung der Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen über Wohnungen und Einfamilienhäusern“ am 23. Dezember 2020 in Kraft getreten. Hinter diesem langen Namen verbirgt sich eine Umwälzung der Maklercourtage zu gleichen Teilen auf Käufer und Verkäufer. Während Verkaufende zuvor nur einen Makler beauftragten, und die Kosten auf die Kaufenden umwälzen konnten, ist dies nun nicht mehr möglich. Kaufende werden so entlastet und können bei einem Immobilienwert von 500 000€ ganze 18 000€ sparen.

Laut neuem Gesetz gilt, dass derjenige, der den Makler beauftragt, die Hälfte der Kosten übernehmen muss. Für Maklerbüros ist diese Neuerung jedoch mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Sie sind gezwungen, ihre Konditionen zu ändern, möchten jedoch weiterhin ihre 7,14% Provision. Diese Sturheit bringt viele Verkaufende dazu, Makler zu meiden und den Hausverkauf in die eigene Hand zu nehmen. Für Maklerbüros bedeutet dies konkret einen erhöhten Wettbewerbsdruck und mögliche Verluste, denn die Verkaufenden sitzen am längeren Hebel.

Auch sind in dem Gesetz genaue Regeln vorgeschrieben, um den Missbrauch von Schlupflöchern zu verhindern. Beispielsweise muss der Kaufende seinen Provisionsanteil erst dann überweisen, wenn der Verkaufende seinen Teil der Zahlung nachweisen kann. Dies soll Kaufende vor einer Umwälzung der Kosten durch den Verkaufenden schützen. Ebenfalls sollen Maklerverträge über Häuser und Wohnungen schriftlich festgehalten werden müssen, damit keine Unklarheiten zwischen allen beteiligten Parteien entstehen.

Auf eine solche Neuregelung warteten viele schon lange – denn im europäischen Vergleich ist die Provision für Makler hierzulande unverhältnismäßig hoch. Zum Vergleich: In Schweden, den Niederlanden und Großbritannien zahlen Kaufende häufig nur 2% des Kaufpreises als Courtage an ihre Makler. Hierzulande sind es satte 7,14%.

Wie das neue Gesetz für Maklerbüros endet, ist noch unklar. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Wohneigentum und der Knappheit von Wohnraum sind viele Kaufende noch dazu gezwungen, höhere Provisionen in Kauf zu nehmen. Erst bei einem höheren Immobilienangebot kann das neue Gesetz Kaufende wohl flächendeckend entlasten.

Neue Entwicklungen zeigen einen weiteren Zinsanstieg bei Baudarlehen – Trend: steigend

Viele Faktoren nehmen Einfluss auf die Konditionen, zu welchen Immobilienkäufer in Deutschland Darlehen aufnehmen können. Aufgrund aktueller Entwicklungen werden die Zinsen nach einem Tief in der Mitte dieses Jahres wohl langfristig weiter steigen.

Leichter Zinsanstieg bei Baudarlehen

Investoren blicken bei der Vergabe von Darlehen und Krediten für den Hausbau auf unterschiedliche Entwicklungen, um den aktuellen Zinssatz festzulegen. Die Ergebnisse der Bundestagswahl, die Folgen der Corona-Pandemie, Lieferengpässe in vielen Bereichen und sogar der Brexit nehmen so indirekten Einfluss darauf, zu welchen Bedingungen Kredite vergeben werden können.

Aufgrund der momentanen Lage sehnen sich immer mehr Menschen nach Sicherheit für sich und ihre Anlagen, was einen Boom in der Nachfrage nach und dem Preis von Immobilien zur Folge hat. Auch die aktuell steigende Inflationsrate von 4,1% in Deutschland und 3,4% im ganzen Euro-Raum bringt Banken in Zugzwang. Ein niedriges Leitzinsniveau und steigende Anleihekäufe sind die bisher gewählten Gegenmittel.

Was bedeutet dies nun für Immobilieninteressenten? Die Betrachtung der Zinsen für Immobiliendarlehen ist nützlich, um den bestmöglichen Zeitpunkt für die Aufnahme eines Baukredites einschätzen zu können. So lässt sich im Endeffekt bares Geld sparen – wenn man ein Zinstief abwartet und zu guten Konditionen einen Kredit aufnehmen kann.

Nach einer Delle der Bauzinsen Mitte des Jahres steigen jene Anfang Oktober wieder leicht. Zwar sind Kredite im Durchschnitt weiterhin für unter 1% erhältlich, jedoch neigt der Trend zu langfristig weiter ansteigenden Zinsen. Für Immobilieninteressierte gilt also, so bald wie möglich die Finanzierung des Eigenheims festzulegen, und so von den derzeit noch relativ niedrigen Zinsen zu profitieren!

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